Prolog Familie Grace

Sky Grace war erst 14 Jahre alt, als sie aus  ihrem reichen Elternhaus ausbrach und ein Leben als Straßenkind wählte. Hier musste man nur wissen, wie man überlebt. Anstatt zu stehlen wählte sie die Musik als Geldeinnahme. Dass ihr Vater der Präsident ist, macht das Ganze zum Abenteuer. Um nicht wieder im weißen Haus eingesperrt zu werden und Privatlehrer wie früher zu erhalten musste sie zeitig die Städte wechseln. Sie dachte mit Grauen daran, dass sie keine Schule besuchen durfte oder das Haus nicht mal verlassen durfte. Sie lebte in Isolation ohne anderen Kinder, seit sie 8 Jahre alt war. Irgendwann hatte sie die Nase voll und wollte raus. Das Sicherheitspersonal unterstützte heimlich ihre Flucht, indem sie ihr dazu verhalfen. Damit riskierten sie ihr Job, aber sie wollten einem einsamen Kind helfen. Hin und wieder wurde sie von ihnen gewarnt, wenn man sie gefunden hatte. Dann hatte sie genug Zeit, um sich aus dem Staub zu machen.So ging es seit drei Jahren. Sie besetzte Häuser und holte sich mit dem verdienten Geld Essen, Schulbücher und Kleidung. 

Einmal hatte sie in einer Großstadt einen großen Gönner. Sie spielte wie immer Musik vor einem Live-Music-Club und hatte bereits 150 Simleons verdient. Es war kalt und so langsam kam der Winter. Der Eigentümer holte sie rein und gab ihr erstmal etwas Kakao zum Aufwärmen. Er fand, dass sie gut singen kann und bot ihr an, dass sie an dem Tag bei ihm Singen darf. Sie war sehr verlegen und nahm das Angebot an. Während ihres Auftritts war der Laden so voll wie seit Jahren nicht mehr. Der Eigentümer bekam Vistitenkarten von bekannten Talentscouts zugesteckt, die für sie gedacht waren. Als sie fertig war und nach einer Pause gehen wollte, bat er sie zu sich.

"Hier ist dein Anteil. Wir hatten kein Geld besprochen, aber du warst so gut, dass ich in nächster Zeit keine Geldsorgen mehr haben werde. 1.500 Simleons hast du dir redlich verdient. Hier habe ich für dich noch etwas", sagte er und reichte neben dem Geld die Visitenkarten.

"Das sind alles namenhafte Leute, die immer nach Talenten suchen. Wenn du irgendwann mehr Geld hast und älter bist, würden sie dich unter Vertrag nehmen. Ich meine, die kosten bei Erstaufnahme in der Datei 3.000 Simleons. Dafür bekommst sofort einen Auftritt als Probe, ein Photoshooting und eine Demoaufnahme", erklärte er.

Sie wusste nicht, dass sie so gut ist. Für sie war es normal, dass sie musikalisch und gesanglich begabt war. 

"Das merke ich mir. Leider verlasse ich morgen die Stadt und ziehe weiter. Vielen Dank für die Chance", sagte sie verbeugend.

Der Inhaber lächelte warm und sah traurig dem Mädchen hinterher. Kinder sollten ein zu Hause haben und in der Schule sitzen, nicht ums Überleben kämpfen. 

Mit dem Geld kaufte sie sich ein paar neue Schulbücher und ein Ticket für den Bus. Sie fuhr bis Brindleton Bay und ärgerte sich übers Wetter. Einen Moment musste sie überlegen, wo sie sich illegal einnisten möchte. Innenstadt ist zu riskant. Da wird man sofort erkannt. Also wählte sie den dunklen, gruseligen Wald. Irgendwann stand vor einem leerstehenden Haus, was einer Bauruine ähnelte. Durchnässt schloss sie fröstelnd ihre Augen und rannte ins Haus.

Es war wortwörtlich spartanisch eingerichtet. Aber es reichte zum Überleben. Dazu hatte sie ein Bett schon lange nicht mehr gesehen. Oder ein echtes Bücherregal. Es war alles verstaubt, was auf ein längeres Verlassen hinwies. Sie entkleidete sich und duschte. Ihre nasse Kleidung war komplett hinüber und landete im Müll. Aus dem Kleiderschrank nahm sie etwas Kleidung mit. Es waren Frauensachen. Also wohnte hier mal eine Frau mit ihrer Größe. Nur ein Familienfoto im Regal wies auf die ehemalige Bewohnerin hin. Sie war jung und schön. Auf dem Foto hatte sie ein Baby auf dem Arm und lächelte. Wer den Ausstieg wählte, muss was Schlimmes erlebt haben. Sie fragte sich, was dieser jungen Mutter zugestoßen ist. 

Sie nahm ihre Kreischgitarre und übte etwas.

Die durchgelernten Schulbücher stellte sie ins Bücherregal, um den Rucksack zu erleichtern. Geduldig nahm sie sich die neuen Bücher zum Lernen vor. 

Sie fuhr nach San Myshuno und besuchte eine Karaokebar. Rasch kamen Leute zum Zuhören.

Am nächsten Tag schiffte sie zum Museum von Brindleton Bay und studierte die Stadtgeschichte.

Nachmittags fuhr sie zum Flohmarkt und suchte nach billigen Sachen. Neben vielen Alten war nur ein Teenie da. 😭 Für einen Moment dachte ich, sie könnten Freunde werden. Leider war das Mädchen einen Tag später eine junge Erwachsene. 

Mit ein paar anderen Leuten nahm sie anschließend an einem Karaokewettbewerb teil. Mit ihren 59 Punkten war sie nur Platz 3. Platz 1 hatte 96 Punkte erhalten. Später schicke ich Sky in die neue Sängerinkarriere, wenn das EP raus ist. So lange muss sie wohl als Entertainerin ausharren, wenn sie eine junge Erwachsene geworden ist. 

"Du musst weg. Wir kommen in wenigen Tagen vorbei", schrieb ihr jemand vom Sicherheitsdienst. 

Sky hatte sich gerade an den Ort gewöhnt und musste wieder sofort weg. San Myshuno hatte es ihr irgendwie angetan. Vielleicht kann sie dort unter falschen Namen etwas mieten. Geld hat sie genug verdient.