Apokalypse

Vorgeschichte

Liebes Tagebuch,

ich bin es, Paris Owen.

Ich habe schon lange nicht mehr in dir geschrieben. Genau bis einen Tag vor dem Jahrestag der Apokalypse. Ich vermisse mein altes Leben an der Uni. Damals war alles so wunderbar. Ich war trotz meiner Kilos mit einem tollen Mann verlobt, den ich seit Kindertagen kannte. 

Das Ende begann eines Nachts, wo Asteroiden auf die Erde fielen. Ich wurde von dem Lärm im Wohnheim wach und sah, wie alle Gebäude in Flammen standen. Voller Sorge zog ich mich an und packte alles, was mir wichtig war. Mein Smartphone, meine Kreditkarte und etwas Kleidung. Ich schaute nach meinen Freundinnen und sah nur, wie Britney heulend in der Ecke saß.
"Wir werden sterben", heulte sie rum.
"Wir sterben nicht. Zieh dich an und pack ein paar Sachen. Die Asteroiden schlagen sicher auch hier früher oder später ein. Wo sind die Anderen?", fragte ich sie.
"In Luthers Bar", weinte Britney und stand auf.
"Ich hole noch die Baupläne des Gebäudes. Wir treffen uns vor dem Aufzug", sagte ich bestimmend.
Britney nickte und machte sich ans Werk. Ich holte die Baupläne, die ich eigentlich für mein Studium ausgeliehen hatte. Damals studierte ich Architektur. 

Der Aufzug funktionierte nicht und wir nahmen die Treppe. Mein Verlobter Kyle Evans und drei seiner Footballkollegen gesellten sich zu uns irgendwann. Im Keller suchten wir nach dem Zugang zum Kanal. Der Haupteingang war bereits eingestürzt und da konnte man nicht mehr raus. Ich hörte immer noch die Stimmen im Kopf. Die Stimmen der sterbenden Studenten. 

Im Keller war laut Lageplan ein alter Zugang zum Kanal. Darüber könnten wir entkommen. Die Jungs fanden die rettende Türe zum Kanal und verschlossen sie wieder hinter uns. Wir rannten stundenlang und kamen in der Nähe von Britechester raus. Der Ort brannte lichterloh und Britney schluchzte:
"Sie sind alle Tod."
Auch Foxbury war nur noch eine Rauchsäule in der Ferne. Wir  entdeckten einen einsamen VW-Bus aus den 1960er Jahre und stiegen ein. Zum Glück startete das Teil und wir fuhren davon. Aber wir mussten natürlich immer wieder Tanken und die Straßen waren Tage später auch teilweise ein Schweizer Käse. Nach einem halben Jahr machten die Achsen schlapp und wir mussten uns nach einem neuen Wagen umschauen. Da Britney hier wohnte, wollte sie zum Elternhaus und mir Kleidung bringen. Ich hatte viel Gewicht verloren durch den Sport und wenig Essen. Meine Kleidung passte mir nicht mehr. 

Sie kam heulend zurück und wir gingen in die Innenstadt. Hier war vieles zerstört. Und ich entdeckte einige Kleidungsläden, die noch nicht geplündert waren. Ich suchte mir passende Kleidung raus und neue Schuhe. Stiefel und Schuhe mit hohem Absatz waren nun unpraktisch. Trekkingschuhe und -stiefel waren jetzt in Mode. 

Einige Häuser waren umzäunt und noch bewohnt. Die Besitzer bedrohten uns mit ihren Hunden und Waffen. Also gingen wir bis zur nächsten Stadt zu Fuß und rannten Räuber in die Arme. Da wir kein Geld hatten und Kreditkarten wertlos sind, erschossen sie einen von uns und ließen den Rest am Leben. Kevin war unser Arzt, da er Medizin zu Lebzeiten studiert hatte. Jetzt war er fort und wir teilten uns sein Essen auf. 

Zum Glück fanden wir einen alten SUV, der sogar noch fuhr und vollgetankt war. Der Eigentümer lag Tod daneben. Immer wieder hörten wir von einer seltsamen Erkrankung, die seit Tag X die Runde machte. Leider war auch Robert damit infiziert. Und er steckte Kyle an. Und Britney. An einer alten Tankstelle reichten sie uns die Waffe vom toten Pächter und Britney sagte:
"Bitte erlöst uns. Wir wollen nicht so enden wie die anderen Erkrankten."
Tobias und ich weinten bitter. Wir waren seit Jahren Freunde und jetzt sowas. Das Schicksal war so grausam. Er erschoss die Drei und wir hielten uns anschließend in den Armen. Nun waren wir nur noch Zwei von Sechs. Und wir wollten nicht alleine durch die Welt reisen. Wir reisten nur noch zwei Monate zusammen.

Aber auch Tobias wurde krank und er verstarb alleine. Als er merkte, dass auch er sterben würde, trennten sich unsere Wege, damit ich zumindest überlebe aus der Gruppe. Nun war ich alleine auf mich gestellt. Mit einer scharfen Waffe und Werkzeug. Dazu einem Wagen. 

Tag 1

Heute bin in Oasis Springs gelandet. Der Kühler von meinem Wagen war am Qualmen und hatte keine Flüssigkeit mehr. Dazu fehlte mir noch Benzin. Laut der alten Karte war hier früher eine Militärbasis und ein schicker Wohnort in der Wüste. Aber die zerstörten Häuser und die zerstörte Basis versprach kein Erfolg bei meiner Suche nach Ersatz für die kaputten Teile. 

Und da war leeres Land. Ich musste wohl hierbleiben. Dazu ohne Geld in der Tasche. Was für ein Mist. An den Postkästen standen überall Namen, nur auf dem leeren Grundstück nicht. Ich schrieb meinen Namen mit Edding drauf und hatte so das Grundstück für mich reserviert.


Ich entdeckte einen alten Militärtransporter und untersuchte ihn nach brauchbaren Teilen für meinen Wagen. Leider gab das Teil nichts mehr her. Alles war beschädigt und ich musste regelrecht innerlich fluchen. 


Im Müll war auch nicht brauchbares. Weder zum Essen oder Verkaufen.


Ich lief etwas rum und entdeckte Menschen. Eine kleine Hoffnung keimte in mir auf. 


Hier gab es Pflanzen, die erntbar waren und etwas zum Verkaufen.


Der blonde Mann kam auf mich zu und stellte sich als Geoffrey Landgraab vor. Früher war er ein vermögender Kaufmann und hatte noch ein Bargeldreserven. Jetzt lebt er mit seiner Familie im abgesicherten Viertel, wo es auch Strom gibt. Und fließend Wasser. Davon kann ich nur träumen. Früher hatte ich Geld und ein schickes Elternhaus. Aber meine Eltern verloren alles nach Tag X. Dazu ihr Leben wegen der Erkrankung. 


Und wer lässt bitteschön Essen auf dem Boden liegen? Früher hätte ich es nie gegessen. Aber heute? Ohne Geld kein Essen. Außer man isst alles, was man essbares findet.


Und diese schöne Steinchen beherbergen Edelsteine oder Fossilien. Bringt Geld.


Man sieht zumindest, dass es unterschiedliche Klassen gibt heute. Die Reichen laufen immer noch schick rum. Die anderen nicht.


Ich entdeckte einen Kahn mit Ware, der Tag X nicht überlebt hat. Leider kam ich nicht ran.


Am Schluss von Tag 1 sah meine Liste so aus: 
Einnahmen: 1.746 Simleons
Ausgaben: 1.617 Simleons
Rest: 129 Simleons

Die Einnahmen hatte ich durch Schrott, welches ich gefunden habe. Und den Fundsachen, die zum Glück hochwertig waren. Die Ausgaben sieht man ja. Und ein Barbesuch. 


Aber ich lernte auch einen heißen Kerl kennen, der mein Nachbar ist. Apo K. Lypse. Während wir redeten, wurde ich immer wieder rot und vergaß beinahe Kyle. Den ich immer noch sehr vermisse. 


Eine Frau rief mich zu sich und stellte sich als Elena Kreutz vor. Sie kommt aus einer anderen zerstörten Stadt und besucht nur gerade Freunde. Dann schloss sich noch eine Dame mit dem Namen Nadine Pauls an. Ich war über so viel Offenheit in diesen schweren Zeiten verblüfft. 


Apo K. schrieb mir, dass er mir einen Ort zeigen will. Wir trafen uns vor einem Club und ich merkte sofort, dass er große Unruhe hatte. Eigentlich ist er nach eigenen Angaben schüchtern, paranoid und unberechenbar. Aber für mich machte er eine Ausnahme. Dabei entdeckte ich einen Zettel, wo es über die Krankheit ging. 


Er schaute kurz auf sein Smartphone und sagte dann:
"Heute soll hier Lara Star sein. Sie ist mein Idol aus guten Zeiten. Ich bin sooo aufgeregt."
Ich schaute ihn nur verwundert und genervt an. Für mich sollte es eine Art Vordate sein, wo man sich kennenlernt. Da wollte ich nicht über vergangene Promizeiten reden. Ich wechselte in meine Partymode und hoffte, dass er mich beachtet. Aber er hatte nur Augen für diese Blondine. Müde ging ich nach Hause und freute mich auf mein Bett.



Aber mein Magen meinte zu Hause etwas Anderes und ich aß einen verdorbenen Muffin. Zum Glück war ich nicht krank danach. Aber stank wie ein Stinktier. Ich weiß auch nicht, wann meine letzte Dusche her ist. Eine Woche? Wenige Tage?

 

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