Kapitel 5

Stammbaum

Yo und Oscar Norman, RIP

Kinder
Ulma Xavier
Charly und Fetia Topasna
Diane (Baby) und Fetu Misipeka
Alice und Henry Hollunder

Enkel
Wesley Topasna
Xanten Misipeka
Vincent Hollunder


Yo

Charly entschied sich fürs Militär und zog aus. In eine WG mit einer jungen Kollegin namens Fetia Topasna in StrangerVille. Als er mir schrieb, dass sie sich noch daten, bekam ich fast einen Infarkt. Alleine sein Job machte mir schon Todesangst, weil ich nicht meinen Sohn beerdigen wollte. Oscar musste mich beruhigen und erklärte mir, dass auch er jederzeit bei seiner Arbeit als Agent sterben könnte. Was ist, wenn Charly und Fetia sterben und beide ein Kind zurücklassen. Solche Gedanken kamen mir in den Kopf. Immerhin könnten sie jederzeit in den Krieg ziehen.


Ich redete mit Oscar über meine Ängste, nie Oma zu werden. Denn alle meine erwachsenen Kinder hegen geringes Interesse an Kinder bekommen. Sie wollen zuerst Karriere machen.
"Schatz, du bist noch jung. Mach den Kindern keinen Druck. Das verschlimmert nur das Problem für alle", sagte er unbesorgt.
Wie kann man da so sorglos sein? Jeder will doch mal Enkel haben.


Wir erzogen  unsere Tochter Ulma mit liebevoller Strenge.


Wir adoptierten Kätzchen Wendy. Sie war so niedlich. Noch. Bevor sie älter wurde.


Ulma besorgte uns öfters kurze Nächte.


Leider wurde Wendy leicht launisch und angriffslustig, wenn es um die Erziehung ging. Mal hörte sie und mal nicht. Wie sie eben gelaunt war.


Dann passierte die Tragödie. An dem Tag war ich schwer erkältet und kam für ein paar Stunden ins Krankenhaus, weil ich sehr hohes Fieber hatte und fast verglühte.


Abends kam ich nach Hause und sah Rotlicht. Zwei Leute in Uniform trugen eine Leiche aus dem Haus und ich kam näher. Einer der Nachbarn kam auf mich zu und hatte Ulma auf dem Arm.
"Wo ist Oscar? Er sollte doch auf sie aufpassen, wenn ich im Krankenhaus bin", fragte ich panisch.
"Ich hörte einen seltsamen Krach aus deiner Wohnung und brach die Türe auf. Oscar lag leblos auf dem Boden und ich rief einen Krankenwagen. Zum Glück schlief die Kleine tief und fest. Ich brachte sie in mein Bett und bekam mit, wie man ihn versuchte zu beleben. Aber es klappte nicht", sagte dieser.
Ich rannte zu der Bahre und hob die Decke am Kopfende an. Dort lag mein Mann. Tod. Für mich brach eine Welt zusammen. Weinend ging ich zurück und drückte Ulma an mich. Sie drückte mich auch, als wollte sie mich trösten.

Die Ursache war kein Tod während der Arbeit. Er hatte einen letalen Lachanfall.


Wendy war mal wieder unterwegs in der Nachbarschaft.


Ich verfiel in eine tiefe Trauer. Selbst als ich meine Mutter näher kennenlernte und Ulma älter wurde, kam ich kaum zurecht. Auf der Arbeit war ich die Direktorin. Zu Hause die traurige Witwe, die manchmal zu viel Shisha rauchte und ihre Tochter ignorierte.


Auch sie war die meiste Zeit unglücklich und versuchte die Umwelt zu täuschen, indem sie so tat, als wäre alles toll im Leben. Dabei vermisste sie ihren Papa, den sie als kleines Kind verloren hatte. Ich bemerkte nicht, wie sie mich imitierte.


Meine Depression wurde immer schlimmer mit den Jahren. Irgendwann verfiel ich dem Alkohol und den Drogen. Mama verstarb auch noch und der Verlust von Schwester Beate tat auch sehr weh. Ich hatte nie enge Freunde, an denen ich mich wenden könnte. Ich hatte nur die Kinder und sie waren mit sich selbst beschäftigt. Selbst die Geburten meiner Enkelkinder munterten mich nicht auf. Dass sich endlich Baby, die jetzt Diane heißt, bei mir meldete. Kurz nachdem Ulma 18 Jahre alt war, sprang ich heulend von der Brücke vor einem Zug.


Ulma

Hier konnte ich nicht mehr leben. Nicht mehr in der Wohnung, wo mein Vater starb und die meine Mutter in den Tod trieb. Seit Jahren ging ich zum Boxen und Kampfsport, um die Eignung zum Agenten zu haben. Leider musste man eine längere Schulung in Psychologie machen, damit man die Feinde im Notfall lenken kann und Lesen.



Ich mietete ein günstiges Haus in Britechester an, was in der Nähe beider Unis liegt. Meine Schwester Alice zog in in die Wohnung unserer Mutter. Aus beruflichen Gründen musste sie eh in die Stadt ziehen mit ihrem Mann und Kind. Da war die Wohnung optimal. Groß und schick. Was sie mag.



Jetzt freue mich auf meine Ausbildung zur Agentin. Regelmäßig muss ich auch Kampfsporttests hinter mich bringen und beweisen, dass ich mich wehren kann, selbst ohne Waffe. Deshalb besuche ich eine Kampfschule, die mir ein Trainingsbuch immer abstempelt, wenn ich anwesend war.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kapitel 1

From Rich to Poor

Kapitel 13