Kapitel 6

Termin beim Arzt

Ulma musste wie jeder anderer Agent, Feuerwehrleute und Polizisten zum Psychiater, um die geistige Gesundheit zu gewährleisten.
"Frau Xavier, erzählen Sie mir von Ihrer Kindheit", forderte der Arzt sie auf.
Ulma war nervös, weil sie nicht eine Geisterkranke wirken wollte.
"Ich verlor als kleines Kind meinen Vater und wurde von meiner Mutter alleine aufgezogen. Mama war immer traurig und unglücklich, obwohl sie irgendwann Oma war und Kontakt zu meiner Schwester Diane und ihrer Mutter wieder hatte. Aber Oma verstarb und eine andere Kontaktperson aus ihrer Kindheit und Jugend. Irgendeine Nonne. Danach wurde es furchtbar für uns. Sie isolierte sich und jetzt weiß ich mit der Schulung, dass sie depressiv war und ich es nicht erkannte. Ich war ein Teenie und mit meinen eigenen Dingen beschäftigt. Meine Geschwister auch. Keiner hatte ihr Elend bemerkt. Ich war auch traurig, weil Mama traurig war. Und jetzt habe ich Schuldgefühle, weil ich ihre Lage nicht erkannt habe und erst nach ihrem Abschiedsbrief wusste, welche Probleme ihre Seele hatte", erzählte sie und fühlte sich etwas erleichterter.
"Sie müssen sich keine Schuldgefühle machen. Sie sind nicht schuld am Tode Ihrer Mutter. Jemanden mit Zwang in eine Therapie schicken löst auch nicht die Probleme. Ihre Mutter hätte zuerst erkennen müssen, dass sie Probleme hat. Dann hätte man ihr helfen können", sagte er sanft.
"Aber wir lebten zusammen. Ich hätte es einfach merken müssen anstatt egoistisch zu sein", erwiderte sie.
"Sie waren noch ein Kind als Jugendliche und begannen sich zu lösen. Den eigenen Weg zu gehen. Das ist eine natürliche Phase im Leben", sagte er beruhigend.
"Trotzdem werde ich nie ihre Worte in dem Brief vergessen", sagte Ulma.


Ulma

Meine Ausbildung läuft gut. Ich lerne viel, weil es viel Stoff gibt. Aber ich fühlte mich ohne Wendy einsam.


Mit meinen Geschwistern chatte ich viel.


Und ich habe immer wieder einen komischen Kerl vor meinen Fenstern. Sobald er merkt, dass man ihn erwischt hat, haut er ab.


Also adoptierte ich einen Fuchs namens Sandy. Ich dachte zunächst, es wäre wegen dem Namen ein Mädchen, aber der Tierarzt entlarvte sie als ein er. Jetzt heißt er Dean.


Meine älteren Geschwister haben leider die Neigung, jeden Tag nach mir zu schauen. Ich frage mich da langsam, ob sie kein Job mehr haben. Vor allem Charly. Er hat den weitesten Weg von der Wüste aus.


Die Leute schauen auch immer komisch, wenn ich mit Dean Gassi gehe. Als hätten sie noch nie einen Fuchs an der Leine gesehen.


In der örtlichen Bar traf ich einige Studenten, bei einigen schlug mein Herz höher. Aber ich wollte mich nur auf meine Arbeit konzentrieren und nicht auf einen heißen Kerl.


Für Dean holte ich eine Hundewanne.


Weil der Spanner immer wieder unten ist, lernte ich irgendwann oben. Und vor Dean hat er nicht mal Angst.


Charly wurde irgendwann von Diane ausgetauscht. Jetzt besuchen mich ständig die Zwillinge. Ich kenne auch die alten Fotos. Da sahen sie identisch aus. Aber jetzt sehen sie unterschiedlich aus.


Neuerdings entblösst sich der Kerl auch noch und macht Fotos. Inzwischen habe ich Dean beigebracht, ihn zu verjagen. Einmal hat er den Kerl in dessen Wurst gebissen. Heulend rannte der Typ davon.



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