Kapitel 15

 Ramona

Die Beziehung von Geoffrey und mir hielt nicht lange. Der Druck der Gesellschaft war einfach zu hoch und er suchte sich dann eine Frau in seinem Alter. Mir tat es in der Seele weh. Vor allem würde sich unsere Tochter Morgan nie richtig an ihm erinnern. Auch wenn er sie am Wochenende immer nahm. 

 

Nancy Landgraab

Ich will das Leben von diesem Weib und meinem Ex zerstören. Es geschieht ihr recht, dass mein Ex Geoffrey sie sitzen ließ samt Kind. Aber er liebt sie immer noch. Das spüre ich. Er hatte nur dieses andere Weib Mila Munch  geheiratet, damit diese Ramona keinen Druck mehr von Außen hat.

Also werde ich mich jetzt doppelt an beiden rächen. 😈 Ich werde das Kind ins Ausland entführen und es aufziehen, als wäre es mein Kind. Meine erwachsenen Kinder helfen sicher von sich auch mit. Beide lieben dieses Balg und das nutze ich aus. 

 

Ramona

 Mein kleiner Greg wurde langsam größer und brauchte weniger Hilfe im Alltag.

Malcolm Landgraab

Meine Schwester ist so langweilig. Sie will Mama nicht helfen, diese Morgan zu entführen. Aber ich schon. Und ich soll diese Ramona um den Finger wickeln. Aber es klappte nicht. Sie fand mich mehr als unattraktiv, obwohl ich ein schöner Schwan bin und alle Frauen immer bekomme. Dieses Weib meinte, ich solle an mein Karma arbeiten. Als hätte ich eine schlechte Ausstrahlung.

Zumindest studierte ich mit Mama dann ihren Alltag und wartete darauf, dass alle Kunden weg waren und sie ihr Arbeitszimmer abschloss. Dann fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, bis sie alles im Haushalt gemacht hatte. 

Wir hörten die Dusche und knackten mit einem Dietrichset die Wohnungstüre. Als sie rauskam nur mit einem Handtuch bedeckt, packte ich sie von hinten und betäubte sie mit Chloroform. Dann trug ich die Schönheit ins Schlafzimmer und Mama nahm das schlafende Baby mit. 

Als sie so bewusstlos da lag, wurde ich schwach. Ich öffnete ihr Handtuch und es kam ein perfekter Körper zum Vorschein. Im nächsten Moment ließ ich meine Hose runter und drang in sie ein. Mama verdrehte die Augen und filmte dies. 

"Ich schicke das mal deinem Vater. Mal schauen, wie schnell er reagiert", sagte sie bösartig und gab mir ein paar Befehle, was ich mit ihr noch anstellen sollte.

Nach wenigen Minuten war ich fertig mit diesem Weib und ließ sie so liegen wie sie gerade war. Mama machte nochmal Nahaufnahmen und schickte das Video sowie die Bilder mit einem Text an Vater. 

"Wir müssen los. Bald kommen sicher die Cops", sagte sie ernst.

Wir hauten mit unserem BMW ab und Mama beruhigte das Kind. Nach Hause konnten wir nicht mehr, also fuhren wir sofort zum Hafen und nahmen die nächste Fähre Richtung Südsee. In Oasis Springs hatten wir bereits Papiere für Morgan beschafft und ein paar Sachen von uns selbst gepackt. 

Als wir an der Stadtgrenze von Newcrest waren, kamen uns mehrere Polizeiwagen sowie ein Krankenwagen entgegen. Keiner bemerkte uns wirklich und ich lächelte höhnisch. 

Ramona

Ich wachte im Krankenhaus auf und wie damals saß meine Familie neben meinem Bett. Mein Kopf war immer noch am Dröhnen und Mama sah sehr unglücklich aus.

"Mama, was ist los?", fragte ich und setzte mich auf.

"Greg geht es gut. Geht es gut", murmelte sie nur ganze Zeit und Papa nahm sie zur Seite.

"Mausi, du wurdest zu Hause überfallen und betäubt. Leider hat dich der Angreifer missbraucht und wir haben das Video davon gesehen. Es war grauenvoll. Wir haben deinen Therapeuten angerufen, weil du ihn jetzt brauchen wirst", erklärte er nur knapp. 

Ein Ermittler kam rein und setzte sich neben mir. Ich war noch am Verarbeiten, dass mir diese eine Sache erneut passiert ist. Jetzt brauchte ich wirklich einen Psychiater wieder. Aber ich sah, dass noch etwas im Busch war. Der Polizist kam aus der Entführungsabteilung von Kindern und ich musste an meine Kinder denken.

"Was ist mit meinen Kindern?", fragte ich panisch.

"Ihren Sohn geht es gut. Er ist bei Ihren Eltern und ihrer Schwester untergebracht worden. Leider wurde Ihre Tochter entführt. Von Malcolm und Nancy Landgraab. Das hätten selbst wir ihnen nicht zugetraut. Sie haben irgendwie mal mit jeder Abteilung in jeder Behörde zu tun gehabt, aber Kinder waren immer tabu für die Familie und ihren Anhängern. Aber wir gehen aus, dass es etwas mit der kürzlichen Scheidung zu tun hat und dass der Ex von Nancy Morgan mit Ihnen bekommen hat. Dieser rief nach Erhalt von Bildern, einem Video und einem Text sofort die Polizei zu Ihren Haus. Er war selbst entsetzt, was beide getan haben", erklärte der Polizist. 

Ich sah Geoffrey kreidebleich und weinend im Flur sitzen. Seine erwachsene Tochter saß neben ihm und versuchte ihn zu beruhigen. 

Für mich brach eine Welt zusammen. Im nächsten Moment krallte ich mich an Papa und weinte nur noch. Wissen diese Menschen nicht, was sie einem mit sowas antun?

Nach mehreren Monaten gab es von den Entführern keine Lebenszeichen. Am einen Hafen verloren die Polizisten ihre Spur. Ich wusste, dass ich mein Kind eines Tages wieder sehen werde. Ich glaubte an die Gerechtigkeit und Karma. 

Mit einem Therapeuten habe ich den Abend verarbeitet und Geoffrey bat ein paar Kontakte, mein Haus technisch zu sichern. Jetzt habe ich überall Gitter vor den Fenstern und Spezialschlösser drin, die Dietrichsicher sind. Und Überwachungskameras mit Sensoren auf dem Grundstück. 

Geoffrey nahm wieder seinen alten Job an und jagt jetzt seine Ex. Er wollte unser Kind aus ihren Händen retten und die Entführer persönlich stellen. 

Mittlerweile ging ich mit dem Nachbarn Cortez Lane Grey aus. Er wohnt mit seinen Brüdern im großen Nachbarhaus und alle sahen sich sehr ähnlich. Sie haben die gleichen Mutter, aber unterschiedliche Väter. 

Auf einmal trug er mich die Treppen hoch und warf mich auf sein Bett.

"Darling, du willst es auch, oder?", fragte er verführerisch.

Ich lief rot an und willigte mit einem Kuss ein. 

Anschließend saßen wir auf seinem Bett und redeten über die Welt. Seit er in meinem Leben ist, bin ich wieder viel glücklicher und er steht sogar hinter mir bei den Therapien. 

Zu Hause dachte ich dann wieder an meine Tochter Morgan. Ich vermisse sie so sehr  und hoffe, dass ich sie eines Tages wieder in die Arme nehmen darf.

Greg hatte jede Nacht Albträume und kam zu mir ins Bett. 

Trotzdem machte ich mit meiner Arbeit weiter und es lenkte mich ab. 

Cortez Lane

Ich bin Geisterjäger und eiferte bisher den legendären Don Lothario nach. Aber seit ich Ramona kenne, will ich gar nicht mehr anderen Röcken nachschauen und lehne jedes Date mit anderen Frauen ab. Mein Brüder grinsen schon so komisch und meinen, ich wäre gezähmt. Aber ich bin nicht gezähmt. Ich bin immer noch ein wilder Tiger auf der Suche nach seiner Beute. 

Ramonas Geschichte berührt mich natürlich auch sehr und ich stehe ihr immer zur Seite, wenn sie mich braucht. Selbst da meinen meine Brüder, ich stehe unter ihren Pantoffeln und bin total verschossen in sie. Weil ich mich sonst anders verhalte. Wie ein Arsch, dass nur Frauen abschleppt und nicht auf die Gefühle von ihnen achtet. 

Geoffrey Munch, sechs Jahre später

Ich erhielt im Büro einen Anruf aus Isla Paradiso. Ein Kollege, der dort Urlaub macht, sah dort Nancy mit einem kleinen Mädchen und unserem Sohn. Dann hörte er sich um und sie konnten mit den Namen nichts anfangen. Stattdessen nennen sie sich Isabella und Don Pedro, Mutter und Sohn. Seine Schwester heißt Mariella. Natürlich traute er sich nicht, mit den Behörden zu reden. 

Ich bat meinen Chef, mich offiziell runterzuschicken, damit die Behörden vor Ort über die Entführung informiert werden können. Nach ein paar Anrufen reiste ich mit dem damaligen Ermittler nach Isla Paradiso. Beruflich. 

Wir hatten Akten angefertigt, wo die Haftbefehle mit den Tatbeständen drin waren. Denn jetzt musste alles perfekt ablaufen, damit die Täter nicht mehr entkommen können. Der örtliche Polizeichef las sich alles durch und erkannte auf den Fotos Malcolm und Nancy. In den Unterlagen war auch die Entführungsgeschichte und die Behörden wollten mit uns arbeiten. Da sie in Isla Paradiso unauffällig waren, hatten sie kein Bedarf, die beiden nach der Verhaftung zu behalten. So ein Abschaum wollten sie nur loswerden.

Der Übergriff kam in der Nacht und beide waren zu überrascht, um zu fliehen. Die örtliche Polizei war mehr als grob zu ihnen und zeigte, was sie von Kindesentführern halten. Ich nahm meine Tochter in die Arme, aber ich sah auch gleichzeitig, dass sie mich vergessen hatte. 

"Wo sind Mama und großer Bruder?", fragte sie verwirrt.

"Die netten Leute nehmen sie mit. Keine Sorge, du wirst sie in Amerika wiedersehen", antwortete ich traurig.

Die restliche Arbeit würde Ramona haben. Hoffentlich erinnert sich Morgan überhaupt an etwas von früher. Immerhin war sie noch ein Baby damals.

Ein paar Kollegen aus anderen Bereichen empfingen die Landgraabs nicht sehr freundlich. Zwar waren die schlimmsten Verbrecher gefasst, aber was auf sie wartete wusste noch keiner. Mein Sohn schaute mich sauer an und verspottete mich. Den Chef der Regierungsbehörde. Sofort reagierte einer meiner Leute und schlug ihn in den Rücken. 

Er und Nancy waren in Ketten  und in sportlicher Kluft. Morgan wollte zu ihrer Mama, aber Nancy sagte nur barsch zu ihr:

"Haltet mir dieses Balg vom Leib. Es ist nicht mal mein Kind."

Morgan fing an zu weinen und wusste nicht, was sie denken sollte. Wie unsensibel sie ist. Und das habe ich damals geheiratet in jungen Jahren. Jetzt konnte ich endlich wirklich in Rente gehen und meinen größten Fall schließen. 

Ramona stand mit ihrem Mann im Schatten und wirkte so schüchtern. Greg war groß geworden und wusste auch nicht, was er nun machen muss. 

Ich winkte sie hinzu und sie kamen zu uns. Morgan schaute sie erschrocken an und klammerte sich an mir.

"Mariella, das ist deine leibliche Mutter Ramona Grey und das ist dein Stiefvater Cortez Lane. Der Junge bei ihnen ist dein Bruder Greg. Ab sofort wirst du bei ihnen leben", erklärte ich ruhig.

Ramona sah unglücklich aus und umarmte sie zuerst.

"Morgan. Endlich bist du wieder da", weinte sie.

"Wer ist Morgan?", fragte Mariella.

"Du. Das ist dein echter Name. Ab sofort heißt du Morgan und nicht mehr Mariella", erklärte ich.