Kapitel 7

 Lilith

 In der Uni bin ich bei den Männern sehr beliebt. Und das liegt nicht an meinem Kleid, was ich in der Kleiderkiste meiner Mutter fand, als sie dünner und jünger war. Wie Mama bin ich eine Schönheit, aber es gibt einen Mann, mit dem ich etwas heimlich am Laufen habe. Seine Familie ist recht kompliziert und ist immer noch der Meinung, die Braut aussuchen zu müssen. Zum Glück konnte er jedes Date mit der Auswahl der Eltern vermasseln. So richtig. 

In der Bibliothek lerne ich viel und einmal kam eine Gruppe dazu. Es waren alle Mitglieder der Guppe Intelligenzbestien. Leider sind sie auf der anderen Uni. Wobei mir deren Inhalt sowas von anspricht. Sie diskutieren über Physik und Wissenschaft. Was ich so mag. 


Es gibt sogar einen Rechner, der nur Wissen vermittelt. Mehr nicht. Aber dadurch lernte ich Debattieren und Forschung besser kennen. Und der Bereich gefällt mir. Vielleicht unterrichte ich ja eines Tages an der Uni. 


Woher kommt eigentlich Vampir-Alice her? Zumindest scheint die Vamp einen ungewöhnlichen Modegeschmack zu haben. 


Henry Traumtänzer geht in meinem Kurs  und hat erst vor Kurzem seine Eltern verloren. Als Weihnachten war und wir Prüfungen hatten, lud ich ihm zum Frühstück ein. Mama lud sich selbst ein und brachte ein Geschenk mit. Natürlich war sie traurig, als ich zur Prüfung musste. Mit Mama habe ich mich etwas ausgesprochen und sie kümmert sich wie damals um die Erziehung der Kinder. Diesmal ohne Abhauen, seit ich vor einem Jahr ausgezogen bin.


Bevor ich zur Prüfung ging, spielte ich etwas, um mich zu beruhigen. 


Nachmittags hatte ich alle Prüfungen hinter mir und ich war so glücklich. Ich hatte so viel gelernt und der Professor meinte, ich würde gute Noten bekommen. 

Zumindest war ich mit meiner Langzeitliebe Sebastian Bach verabredet. Wir wollten für die letzten Prüfungen von diesem Semester lernen. Aber irgendwie hielten wir nur Händchen und Lernen war nicht möglich. Er studiert Wirtschaft und soll später das Unternehmen vom Vater übernehmen. Aber er wirkt nicht so wirklich glücklich. Wobei er Geschwister hat, die es machen würden. Aber sie sind noch zu jung dafür und minderjährig. 

Als die Bibliothekarin ins Büro ging, fiel er über mich her und ich machte mich freiwillig frei. Wir hatten so einen Spaß beim Liebe machen. Lustigerweise waren wir nicht die Einzigen. Im Klo war sogar ein Dreier am Laufen.


Als wir etwas hörten, zogen wir uns wieder an und die Bibliothekarin kam runter.

"Ich habe komische Geräusche gehört. Ist alles in Ordnung?", fragte sie.

"Wir hatten wohl unsere Smartphones zu laut eingestellt", erklärte Sebastian neutral.

"Bitte seid still. Hier ist immer noch eine Bibliothek", erklärte sie und verschwand zwischen den Regalen.


Diese Drei machten übrigens weiter, als die Bibliothekarin wieder weg war.


Ivy

Ich reiste heimlich nach Britechester, um meine Schwester zu finden. Aber ich sah sie mit einem Mann und sie sah so glücklich aus. Unbemerkt reiste ich wieder nach Hause und verstand nicht, warum meine große Schwester nicht kam zu Weihnachten. Dabei wollte ich ihr nur ein gemaltes Bild schenken. Ich fand ihr Haus und warf mein Bild in den Briefkasten.


Lilith

Ich fand im Briefkasten ein gemaltes Bild von Ivy und es sah so aus, als wäre sie in hier gewesen. Mir brach es das Herz, dass ich sie verpasst habe. Aber ich schicke ihr dann in den nächsten Tagen ein Geschenk nachträglich. 

Abends kam mein Liebster vorbei und wir verbrachten einen schönen romantischen Weihnachtsabend zu Zweit. Und ungestört.


In den folgenden Wochen kämpfte ich mit kurzen Nächten und Morgenübelkeit. Natürlich schob ich es auf die Ernährung. Aß nur noch Fastfood. Aber Fastfood hat nichts mit meiner fehlenden Periode zu tun. 


Und Mamas Geist war bei mir. Was soll die Babyausstattung in meinem Mietshaus?


Aber ich traf mich trotzdem weiterhin mit Sebastian. Obwohl er immer weniger Ausreden fand, sich vor einem abgesprochenen Date von seinen Eltern zu drücken. 


Meine Übelkeit wurde leicht besser, aber ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr in meine Klamotten passte.


Ich ging trotzdem zu Dates mit Sebastian anstatt zum Arzt.


Leider fühlte ich mich etwas erkältet und diese Übelkeit. 


"Liebling, beenden wir das Date. Ich glaube, ich habe eine Grippe bekommen", sagte ich zu Sebastian.

"Dann bringe ich dich nach  Hause. Du sollst mir nicht umkippen unterwegs in der U-Bahn", sagte er und bezahlte unsere Getränke.


Zu Hause rannte ich zuerst aufs Klo und fühlte mich so komisch. Neben laufender Nase und Fieber und Husten. 


Ich sah eine Wölbung und da war mir klar, was ich habe. Einen Braten im Rohr. Und das jetzt während der Unizeit. Mama reißt mir sicher den Kopf ab, wenn sie das erfährt. Sebastian selbst will auch Kinder, aber nicht jetzt, wo unsere Leben so Kopf stehen. Vor allem muss er mich dann seinen Eltern vorstellen und das wollte er vermeiden. Aber ich rief trotzdem meine Mutter an, als er nach Hause gefahren ist. Unerwartet freute sie sich mit Alex  über die Großelternschaft. 

 

Aura

Ich versammelte meine drei anderen Kinder zusammen mit Alex in der Küche und sagte:

"Familie, wir haben bald Zuwachs"

"Mama, bist du etwa schwanger?!. Du bist doch so alt", sagte Fee angeekelt. 

"Ich bin nicht mal 40 Jahre alt und keine alte Frau. Dazu bin nicht ich schwanger, sondern Lilith. Was hält ihr davon, wenn wir den Dachboden aufräumen", sagte angepisst von Fees Kommentar.

Sie machten großen Augen und Erik meckerte:

"Ist es dein ernst? Ich habe so keine Lust auf Aufräumen des Dachbodens."

"Wir suchen nur ein paar Spielzeuge und Babysachen raus für eure Nichte oder Neffen. Ist doch nicht so schlimm am Ende", erklärte ich genervt.

"Aber ich habe Besseres zu tun. Hast du nicht damals alles entsorgt, als wir umzogen nach Brindleton Bay?", sagte Fee nachdenklich.

"Eigentlich nicht. Nur die Möbel fanden neue Besitzer. Die süßen Strampler und Spielsachen habe ich behalten", antwortete ich aufgeregt und lief rot an, als ich sah, wie mich meine Familie anschaute.

Wortlos schleifte ich sie auf dem verstaubten Dachboden und wir suchten die Kindersachen zusammen. Anscheinend fand sie billig Möbel, soweit sie erzählt hatte. Aber für den Rest fehlt ihr das Geld.

"Ich gehe Windeln kaufen, während ihr den Dachboden absucht", sagte ich und wollte mich bereits verdünnesieren. 

Aber rotleuchtende Augen starrten mich an und ich bekam Gänsehaut. Meine Familie starrte mich wütend an und warf Kisten nach mir.

"Was soll das?! Sie braucht doch Windeln", sagte ich abwehrend und stellte die Kisten zur Seite.

"Und wir machen die Putzarbeit?! Ist das dein ernst", sagte Fee böse anstarrend.

Ich seufzte und nahm den Besen in die Hand. Sofort strahlten alle wieder und ich kann ja auch morgen noch Windeln kaufen gehen. Immerhin versucht sie an Silvester zu kommen.


Lilith

Sebastian musste mich nun seinen Eltern vorstellen und sie waren furchtbar. Als er aus dem Raum war, boten sie mir sogar Geld an, damit ich abtreibe. Spinnen die etwa?! Ich treibe niemals mein Kind ab. Und sie verboten mir den Umgang mit ihm, weil ich ihn verderbe. Er gehorchte ihnen wie ein braves Hündchen in meinen Augen. Anstatt mich zu beschützen.

Er saß neben mir und sagte nichts. Stattdessen nickte er nur und verließ den Raum. Mit so einem Muttersöhnchen will ich auch nicht zusammen sein. Nicht mehr. Ich sagte ihnen, ich würde abtreiben. Sofort strahlten die Gesichter seiner Eltern und gaben mir einen Scheck. Aber in Wirklichkeit würde ich meine Mama bitten, während meiner Unizeit auf mein Kind aufzupassen. So werden diese furchtbaren Menschen nie erfahren, dass sie Großeltern sind.


 

 

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